50. World Rowing Masters Regatta in Brandenburg (Havel)
Vom 11.-15.09.2024 fanden an der Regattastrecke Beetzsee in Brandenburg an der Havel die diesjährige World Rowing Masters Regatta statt. Diese wird jährlich ausgetragen und richtet sich ausschließlich an die Masters Ruderer. Das heißt, man muss mindestens 27 Jahre alt sein, um starten zu dürfen.
Unter den 3644 Sportlern aus 51 Ländern waren auch vier Masters aus Laubegast, die internationale Rennluft schnuppern wollten.
Der Mittwoch wurde nach der individuellen Anreise vor allem genutzt, um sich mit dem Gelände vertraut zu machen, die Boote und das Zubehör auf dem sehr weitläufigen Regattagelände zu platzieren und die ersten Rennen noch als Regattatourist von der Tribüne aus zu verfolgen. Ganz wichtig war auch die Abholung der Akkreditierung. Ohne diese, und eine Kopie eines Lichtbildausweises, wurde niemand von den Wettkampfrichtern auf das Wasser gelassen.
Seitens der Organisatoren wurden im Vorfeld ausreichend Bootslager auf die Wiesen gezimmert und ein Acker kurzerhand zum Bootshänger- und Sportlerparkplatz umfunktioniert. Dank zahlreicher Beschilderungen fiel die Orientierung auf dem weitläufigen Gelände aber leicht und der Begriff Wanderrudern bekam eine ganz neue Bedeutung.
Den Auftakt machte Kersten am Donnerstag bei strahlendem Sonnenschein im Männer Einer D, wo er als Vierter die Ziellinie überquerte und sich sehr gut in einem recht engen Teilnehmerfeld präsentierte (Hinweis: Die Rennen wurden aufgrund der großen Teilnehmerfelder auf 8 Bahnen und nicht wie sonst üblich auf 6 Bahnen ausgetragen.)
Nur wenig später startete Kati in der Renngemeinschaft mit den Sportlerinnen aus Hildesheim, Radebeul und Jena im Doppelvierer der Altersklasse E. In einem spannenden Rennen lag Katis Crew zur Streckenhälfte in Führung und machte ihre Ambitionen auf die Medaille deutlich. Kurz vor dem Ziel sorgte die Mannschaft aus den USA mit ihrem Endspurt dann für ein Fotofinish. Leider hatten sie den Bugball vorn und sicherten sich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,12 Sekunden die Goldmedaille vor der deutschen Renngemeinschaft.
Da die Boote nur in einem sehr engen Zeitfenster vor dem Rennen aufs Wasser durften und nach dem Rennen auch wieder sofort am Steg anlegen mussten, war ein Training bzw. Ausrudern nicht möglich. Um dennoch die strapazierte Muskulatur etwas zu lockern, fuhren Kati und Kersten am Nachmittag mit den Fahrrädern noch eine Runde um den Beetzsee.
Ab Freitag präsentierte sich die Rennstrecke dann in ihren berühmt-berüchtigten Verhältnissen. Es wurde windig und zunehmend welliger und der ein oder andere Regenschauer ergänzte das Ganze, sodass die Strecke einmal mehr zeigte, dass Rudern eine Outdoorsportart ist, in der man sich das Wetter nicht aussuchen kann.
Als Erster stellte sich Volkhard im Männer Einer E den Bedingungen. Nach einer hektischen Vorbereitung mit reichlich Adrenalin (Verlust der Akkreditierung bei der Erwärmung und einer kurz vorm Ablegen neu ausgestellten) erruderte sich Volki einen vierten Platz.
Kersten erkämpfte dann mit der Renngemeinschaft aus Radebeul im Doppelvierer der Männer, Altersklasse F, mit knappem Vorsprung den dritten Platz und Kati im Doppelvierer der Frauen, Altersklasse C mit den Sportfreundinnen aus Meißen den vierten Platz.
Kati und Yvonne sicherten sich im Doppelzweier der Altersklasse B in einem packenden Finish den dritten Platz. Der Blick auf das offizielle Rennergebnis zeigte dann, dass die Boote der Plätze drei bis sechs weniger als eine Sekunde auseinander lagen.
Den Tagesabschluss bildete Kersten im Männer Einer C, welcher wiederrum mit einem dritten Platz belohnt wurde.
Das Wetter legte dann am Samstag nochmal eine ordentliche Schippe Wind drauf, dafür blieb der Regen aus. Bereits vormittags kenterten die ersten Boote am Start, sodass vom Veranstalter vereinzelt Rennen abgesagt wurden. Kati und Yvonne konnten noch im Doppelzweier der Altersklasse C starten, die Strecke selbst bot mit starkem Wind und Wellen aus allen Richtungen jedoch schwierigste Bedingungen, sodass sie über Platz fünf nicht hinauskamen. Kurz darauf wurden alle weiteren Rennen der Kleinboote Einer und Zweier für den Rest des Tages gestrichen. Die Bedingungen waren aber auch für die Vierer und Achter schwierig, sodass der Veranstalter am Nachmittag dann alle restlichen Rennen des Tages absagten. Dadurch fiel leider Katis Frauenvierer der Altersklasse D, der bereits auf dem Weg zum Start war, dem Wind zum Opfer. Die Revanche für die knapp verpasste Medaille blieb den Mädels damit verwehrt.
Der Sonntag gehörte traditionell den Mixed-Rennen. Und auch hier verschonte der Wind die Sportler nicht.
Yvonne konnte vor Ort einen international besetzten Doppelvierer melden. Allerdings musste nach Bekanntgabe der Startzeiten noch der Schlagmann ersetzt werden, da seine beiden Rennen zu nah beieinander lagen, um beide Rennen zeitlich zu schaffen. Am Ende ruderte die spontane Crew aus Kanada, Frankreich, der Schweiz und Deutschland als Fünfte über die Ziellinie.
Den Abschluss bildeten dann Kati und Kersten im Mixed Doppelzweier der Altersklasse C und beendeten die Regatta mit einem tollen zweiten Platz.
Auch wenn es dieses Mal leider keine Medaille gab, war es doch für alle eine tolle Erfahrung, eine hervorragend organisierte, internationale Regatta in heimischen Gefilden bestreiten zu können. Und auch der ein oder andere Schlachtenbummler aus dem Verein (Ursel mit Mann) ließ sich die Möglichkeit, diese Atmosphäre als Zuschauer zu erleben nicht, entgehen.
Kati