Deutsche Juniorenmeisterschaften in Köln
Am 22.06.2022 fuhr ich mit meiner Zweier-Partnerin Cate (DRV) und mit Elisabeth(DRV), die Einer fahren sollte, zur Deutschen Junioren- und Jahrgangsmeisterschaft in Köln.
Dies ist für uns etwas Besonderes, da dort normalerweise vor allem Leistungsportler:innen teilnehmen und es sich also meist nicht lohnt angesichts des relativ hohen Startgeldes als Breitensportlerin. Dieses Jahr jedoch entschlossen wir uns, auch hier anzugreifen.
Auch Lukas vertrat unseren Verein in Köln, allerdings als Leistungssportler mit etwas höheren Erwartungen.
Nach der langen Hinfahrt erwartete uns eine sonnige und sehr schöne Regattastrecke, auf der die erste Trainingsausfahrt Freude machte.
Die Meisterschaft ging über vier Tage, da man sich über ein K.O.-System durchsetzen musste. Da in unserem Rennen das 13. Boot abgemeldet hatte, entfiel bei uns aber das Halbfinale und wir hatten einen Tag zum Entspannen.
In unserem Vorlauf erreichten wir in einem mühsamen Rennen den 5. Platz von 6. Damit waren wir zufrieden, da wir mit diesem Ergebnis gerechnet hatten und sowieso nur der erste Platz direkt ins A Finale gekommen ist. Danach hatten wir noch Zeit, die anderen Teammitglieder zu motivieren und spannende Rennen mitzuverfolgen, beispielsweise die 1× JM A, wo Lukas seinen Vorlauf im Einer souverän gewann und sich damit den Hoffnungslauf sparen konnte und seinen Vierervorlauf, bei dem er ebenfalls als erster die Ziellinie überqueren konnte.
Wir jedoch waren am nächsten Tag wieder für unseren Hoffnungslauf an der Strecke. Diesmal war das Wetter ein bisschen launischer und bescherte uns ein nasses Rennen. Trotzdem kämpften wir uns durch das Wetter und der Zweier lief schon besser als zuvor, ins A Finale schafften wir es erwartbar nicht, aber wir kämpften uns mit unserem 4. Platz schon näher an das Feld heran.
Danach besserte sich das Wetter auch und wir konnten Elisabeth auf ein tolles Rennen vorbereiten, in dem sie sich einen Platz im Halbfinale sicherte.
Am nächsten Tag hatten wir zwar kein Rennen, trotzdem fuhren wir wieder in der Frühe zur Regattastrecke, um zu trainieren, Elisabeth und andere Dresdner Sportler:innen anzufeuern und uns die Zeit mit Uno spielen zu vertreiben. Lukas sicherte sich als Zweiter im Einer-Halbfinale einen Startplatz im A-Finale. Damit kehrten wir zum letzten Mal in unser Quartier zurück und packten unsere Sachen zusammen, mit einer Mischung aus Angst und Vorfreude über den nächsten Tag.
Der Sonntag begann wieder mit einer kleinen Ausfahrt, bevor wir uns schon wieder auf unser Rennen vorbereiten mussten, besonders gründlich dieses Mal, unser festes Ziel war es, in die Top 10 zu kommen. Als das Startkommando fiel waren wir hochkonzentriert, auch danach lief alles sehr gut, alles war besser als bei den vorherigen Rennen. Bis zur 1000-Metermarke lagen wir sogar gemeinsam mit dem Boot aus Hannover vorn. Doch dann waren die Konkurrentinnen stärker. Mit unserer letzten Kraft schoben wir uns nach einem sehr anstrengenden Endspurt als zweite durchs Ziel. Nachdem sich unsere Atmung wieder halbwegs normalisiert hatte, fingen wir an uns sehr über unser Ergebnis zu freuen. Nach einiger Erholung und Verladen wohnten wir auch noch den anderen äußerst spannenden Rennen bei. Lukas erreichte einen sehr guten 2. Platz hinter seinem Teamkollegen Cornelius Conrad und darf sich nun Vizemeister im Einer nennen. Später bekam er sogar noch eine Medaille, diesmal eine goldene, als er mit seiner Mannschaft das Finale gewann und Deutscher Meister im Doppelvierer wurde.
Nach dieser für uns ungewöhnlich langen und damit auch sehr anstrengenden Regatta fuhren wir äußerst zufrieden wieder nach Dresden. Für mich war es eine tolle Erfahrung, da ich in meinem Rennen über mich hinauswachsen konnte und etwas Luft im Profisport schnuppern konnte, auch wenn das eventuell ein bisschen zu hohes Niveau für mich ist. Doch an die besondere Stimmung und den regen Austausch in unserem bunt gewürfelten Haufen, der sich zusammen in unserem Quartier einfand, werde ich mich noch lange erinnern.
Wilma
Rennen | Platzierung | Sportler |
JF 2x A | 2. B-Finale | Wilma Porath, Cate-Lynn Rochow (DRV) |
JM 1x A | 2 | Lukas Haaser |
JM 4x A | 1 | Lukas Haaser, Cornelius Conrad (DRC), Jakob Geyer (BRC), Ole Hanack (HRCH) |