„Hier ist alles möglich“ - Deutsche Meisterschaft 2021 in Essen
Vom 15.06. - 22.06. war ich, Lukas, mit meinen Teamkameraden vom Landesstützpunkt im Trainingslager an der Regattastrecke in Brandenburg. Wir trainierten bei über 30 Grad und herrlichstem Sonnenschein. Ich trainierte meinen Einer, welchen ich in der darauffolgenden Woche bei den Deutschen Meisterschaften unter Beweis stellen wollte. Mein Ziel war es, unter die ersten 5 zu kommen.
Nach dieser harten, aber sehr schönen Trainingswoche fuhren wir nach Essen. Dort angekommen betraten wir, einen Tag bevor die Regatta begann, den noch leeren Regattaplatz. Dies war an den nächsten Tagen nicht mehr so, sondern man musste Tetris mit seinen Booten und denen der Anderen spielen ;-)
Wir schliefen in einem Hotel 10 min von der Regattastrecke entfernt. Am Donnerstag war mein Vorlauf. Ich qualifizierte mich direkt mit dem 2. Platz für das Halbfinale. Insgesamt waren wir 26 Sportler, welche im Vorlauf gegeneinander antraten.
Am Freitag hatte ich Pause und konnte ein bisschen regenerieren, da das der Hoffnungslauf-Tag war.
Samstag ging es um die Qualifikation für das A-Finale, welches mein Ziel war oder das B-Finale.
In einem spannenden Rennen, in welchem alle ersten drei dicht beieinander waren, wusste ich bis ich anlegte nicht, dass ich soeben gewonnen hatte, da es so dicht war.
Am Sonntag war es also soweit - das A- Finale: Vor dem Rennen machten wir eine Rennbesprechung und meine Trainerin Frau Herpertz sagte: “Lukas, hier in diesem Finale ist jeder Platz offen!“ Damit war das innere Feuer entzündet und ich fuhr an den Start.
Achtung-Fertig-los und der 1500 m-Kampf begann. Bis zur 500 m-Marke machte ich mein Ding und merkte, dass könnte klappen… Bei 250 m begann ich meinen Endspurt und da zogen die anderen auch noch mal ordentlich an. Da ich bei früheren Regatten gelernt hatte, dass der letzte Schlag meist entscheidend ist, begann ich ganz viele kürzere Schläge zu fahren und schaffte es, mir den 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften zu holen. Und ist das noch nicht genug, qualifizierte ich mich damit für den Baltic Cup der U19-Nationalmannschaft.
Das waren zwei Hammer-Wochen! Danke an alle, die mich unterstützt haben, mir die Daumen gedrückt und die den Computer angeschrien haben (man konnte die Rennen online verfolgen).
Ein fetter Dank geht noch an meinen persönlichen Fanclub, welcher mich mit Tröten ins Finale begleitet hat.
Lukas
Deutsche Jahrgangsmeisterschaften am Baldeneysee in Essen
Vom 24. bis 27. Juni 2021 fand der erste größere, nationale Wettkampf mit mehreren Altersklassen seit der Corona-Pandemie statt. Bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften gab es dieses Jahr ein Rekord-Meldeergebnis und das konnte man auf dem Bootsplatz nicht übersehen. Ein Bootsanhänger reihte sich an den anderen und es war schwer überhaupt einen Platz für seine Boote zu finden.
Ich startete im Frauen-Vierer-ohne und im Frauen-Achter. Nach jeweils einem Bahnverteilungsrennen in beiden Bootsklassen gingen am Samstag die A-Finals für die U23-Sportler los.
Mein erstes Finale war der Vierer-ohne. Dieses konnte ich mit meinem Team überraschend gewinnen. Wir konnten uns von Anfang an vor das Boot setzen und diesen Vorsprung halten, welches bei der U23-WM starten sollte. Das gelang uns wahrscheinlich, weil wir ganz ohne Druck an dieses Rennen gegangen sind.
Ganz anders sah das im A-Finale vom Achter aus. Da saß nämlich ich im qualifizierten Boot für die U23-WM. Für den Frauen Achter konnte ich mich schon drei Wochen zuvor bei der Ratzeburger Regatta qualifizieren.
Die anderen Achter waren heiß darauf, uns zu ärgern und ich wusste, das wird nicht leicht. Aber auch wir hatten Bock auf das Rennen und wollten uns den Sieg natürlich nicht nehmen lassen. Den Start haben wir sehr gut erwischt und auch im weiteren Rennverlauf konnten wir uns vor den anderen Booten halten. Auf den letzten 500 Metern setzte uns der zweite Achter jedoch unter Druck. In diesem saßen, so wie bei mir im Boot, bereits qualifizierte Sportlerinnen aus Vierer-ohne und Zweier-ohne. Mit einem kämpferischen Endspurt überkreuzten wir als erstes die Ziellinie und konnten so zeigen, dass wir bereit für die U23-WM waren.
Mit zwei deutschen Meistertiteln und guter Stimmung ging es noch am gleichen Abend zurück nach Ratzeburg ins Trainingslager. Das große Ziel, die U23-Weltmeisterschaft, lag nämlich noch vor uns.
Katja